Im Disneyland Paris Geistern begegnen? Das ist Phantom Manor, die Hauptattraktion des Reiseziels, die in der Wildwest-Atmosphäre des Frontierlands liegt. Auf einer ereignisreichen Tour durch ein altes Herrenhaus treffen Sie Melanie Ravenswood und die Gäste ihrer Hochzeit, die sich in einen Albtraum verwandelt hat.
Diese europäische Version des berühmten Haunted Mansion wurde 1992 eröffnet und zeichnet sich durch eine dunklere Atmosphäre und eine einzigartige Erzählung aus, die sich um die Familie Ravenswood, die früheren Besitzer des Herrenhauses, dreht. Das auf einem Hügel gelegene Haus bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Attraktionen wie den Big Thunder Mountain und verstärkt so seine geheimnisvolle und einladende Ausstrahlung für Besucher, die versuchen, seine Geheimnisse zu lüften.
Der Weg der Attraktion beginnt mit einem majestätischen Eingang in das Herrenhaus, wo die Besucher in einem dunklen Foyer empfangen werden, das so dekoriert ist, dass es die tragische Geschichte der Familie widerspiegelt. Im weiteren Verlauf steigen die Besucher in die"Doom Buggies", um eine Reise durch verschiedene Szenen voller Geister und Spezialeffekte anzutreten.
Einer der Höhepunkte ist der Ballsaal, in dem man dank einer atemberaubenden optischen Täuschung transparente Geister beim Tanzen beobachten kann. Dieser wunderschön verzierte und von ätherischen Geistern belebte Saal bleibt eines der symbolträchtigsten Bilder des Phantom Manor und bietet ein betörendes und zugleich nostalgisches Erlebnis.
Dieser Transparenzeffekt ist der"Pepper's Ghost"-Effekt. Es handelt sich dabei um eine Illusionstechnik aus dem 19. Jahrhundert, die auch unter dem Namen"Dircks' Ghost" bekannt ist und ursprünglich in Theatern verwendet wurde, um Geister auf die Bühne zu bringen, aber auch von Illusionisten eingesetzt wurde. Der Effekt wird durch eine schräge reflektierende Oberfläche (eine Glasscheibe) zwischen dem Zuschauer und der Bühne erzeugt, die dem Blick verborgen bleibt. In bestimmten Winkeln beleuchtete Gegenstände oder Personen scheinen dann in einer realen Umgebung gespenstisch zu erscheinen oder zu verschwinden.
Der Name stammt von John Henry Pepper, einem Chemiker und ehemaligen Direktor der Royal Polytechnic Institution, einer öffentlichen Einrichtung zur Popularisierung der Wissenschaft. Dieser interessierte sich für die von Henri Dircks erfundene Maschine, die damals noch Aetheroskop hieß, und erwarb sie, um sie für den Theatergebrauch weiterzuentwickeln. Er perfektionierte die Maschine und setzte sie zum ersten Mal 1862 in London in Dickens ' Stück The Haunted Man or the Ghost Pact ein. Ein beispielloser Erfolg, der schnell kopiert wurde und dem Spezialeffekt den Namen des Chemikers gab.
Die optische Täuschung, die durch die Reflexion von Licht entsteht, ähnelt in ihrem physikalischen Prinzip (und in ihrer heutigen Anwendung) auch den Hologrammen. Diese Methode ist zwar schon Jahrhunderte alt, fasziniert und erschreckt aber immer noch die Besucher des Phantom Manor und beweist, dass die Klassiker den Test der Zeit erstaunlich gut bestehen.
Bei der Erkundung von Phantom Manor werden die Besucher von Disneyland Paris also nicht nur zu einer Reise durch den Raum, sondern auch durch die Zeit eingeladen, wobei sie alte Illusionstechniken wiederentdecken, die das Erlebnis sowohl magisch als auch geheimnisvoll machen. Sind Sie bereit, Geistern zu begegnen?
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