Das Maison Elsa Triolet-Aragon, Museum und Wohnhaus des Schriftstellerpaares im Herzen von Yvelines

Literaturliebhaber sollten einen kleinen Spaziergang im Departement Yvelines am Ortseingang von Saint-Arnoult-en-Yvelines zum Haus von Elsa Triolet und Louis Aragon machen, zwei Schriftstellern, die sich im 20. Jahrhundert ineinander verliebt haben. Das Maison Elsa Triolet-Aragon ist eine wahre Oase der Ruhe und des Grüns und ein kleiner Schatz. Die ehemalige Mühle von Villeneuve liegt inmitten eines sechs Hektar großen Parks, in dem man zum sanften Klang der Vögel und dem Rieseln des Wasserfalls spazieren gehen kann. Während das Herrenhaus nur inBegleitung eines passioniertenFührers mit fesselnden Anekdoten besichtigt werden kann, lässt sich der Garten völlig unabhängig erkunden.

Das Haus, das der Dichter Louis Aragon Elsa Triolet schenkte, die sich in Paris ineinander verliebten, ist eine ehemalige Mühle, die 1951 erworben wurde, um Wochenenden und Ferien auf dem Land, weit weg vom Trubel der Hauptstadt, zu genießen und in Ruhe in ihrem kleinen Liebesnest zu kreieren. Und das ist ein Erfolg, denn hier werden zahlreiche anerkannte Gedichte und Schriften erdacht: Le cheval roux, La mise à mort oder Les yeux et la mémoire. Da die beiden Verliebten sehr an diesem Ort hingen, kümmerten sie sich um den Park und gestalteten ihn neu, um ihn zu dem zu machen, was man heute bewundern kann, und benannten die Alleen, Rasenflächen und Wälder.

Auch wenn die Mühle leider nicht mehr in Betrieb ist, kann man ihre Überreste im Wohnzimmer des Paares durch ein kleines Fenster, das den Blick auf den Wasserfall der Mühle freigibt, erblicken. Die Architektur des Ortes ist sehr beeindruckend, mit einer hohen Decke im Hauptraum und einem sehr rustikalen Charme, da das Haus im damaligen Zustand möbliert belassen wurde. Elsa Triolet, die es liebte, Gegenstände zu verwenden, um ihnen ein neues Leben zu geben, verleiht dem Ganzen eine echte Seele und gibt uns das Gefühl,in die Intimsphäre des Paares einzutreten.

Das Haus ist wie ein Museum, in dem man auch Geschenke ihrer Freunde findet, die regelmäßig zu Besuch kamen, um sie auf dem Land zu sehen. So kann man Untersetzer oder Teller von Picasso, Bilder von Fernand Leger und viele andere bewundern. Besonders erwähnenswert: 1966 kam Agnès Varda, um sie in der Mühle für ihren kurzen Dokumentarfilm zu filmen! Als Wohnsitz voller Emotionen und Erinnerungen war das Haus also ein Ort der Begegnung und des künstlerischen Austauschs.

Leider starb Elsa 1970 in den Wegen des Parks und brach Aragons Herz. Während des Besuchs stellt man bewegt fest, dass die Zeit für die Schriftstellerin stehen geblieben ist, mit einer Ephemeride in der Nähe ihres Zimmers, die am Tag ihres Todes angehalten wurde. Elsa wollte im Park beerdigt werden, doch da dies gesetzlich verboten war, beantragte Aragon eine Ausnahmegenehmigung des Präsidenten, während er selbst hoffte, später zu ihr zu kommen. Dies wurde erreicht, denn nun findet man ihr Grab mit Blick auf den Garten, in dem man zu Bachs Musik, die Elsa liebte, und dem Gesang der Nachtigall in erholsamer Stille verweilen kann.

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Aragon hatte den Willen, ein Vermächtnis zu hinterlassen, und schenkte die Mühle von Villeneuve 1976 dem Staat, damit sie zu einer Gedenkstätte wird, die vor allem dem künstlerischen Schaffen in all seinen Formen gewidmet ist. Sie wurde 1994 zu einem Hausmuseum und beherbergt seitdem zahlreiche Künstler beiwechselnden Ausstellungen sowie zeitgenössischeSkulpturen, die über den gesamten Park verteilt sind und bei Ihrem Besuch - vor allem bei schönem Wetter - einen unumgänglichen Rundgang darstellen! Für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, außer auf Anfrage beim Bibliothekar, befindet sich auf dem Dachboden der Mühle ein imposanterBestand an außergewöhnlichen Büchern, die dem Ehepaar gehörten.

In dem sehr eklektischen Park findet man den Fluss Rémarde, der durch das Anwesen fließt und früher die Mühle versorgte, eine schöne, üppige Vegetation, ein altes Waschhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, einen Taubenschlag, den Garten von Elsa und viele andere Bereiche, die dazu einladen, der Natur zu lauschen, sich inspirieren zu lassen und sich auszuruhen. Ungewöhnlich ist der Grilltisch aus blauer Keramik, der neben dem Haus steht und von dem Ehepaar geschätzt wurde, das regelmäßig Gäste in ihr angrenzendes Nebengebäude einlud. Ebenfalls beliebt unter den zeitgenössischen Kunstwerken im Garten sind die von Petite Poissone in die Parkbrücken eingravierten Botschaften mit feministischen und verblüffenden Texten, die zwischen Worten und Oberflächen jonglieren.

Das Haus steht seit dem 15. Februar 2017 auf der Liste der historischen Denkmäler, ebenso wie das Bal Parquet, ein authentisches Wandertanzlokal, das seit 1946 Tänzer und Künstler beherbergte und auch heute noch Begegnungen und Aufführungen beherbergt. Vor dem Haus gibt es eine kleine Teestube mit Fröschen, die im Chor in dem hübschen Blumenteich quaken, sowie erstaunliche kleine Picknicktische mit Schwanenköpfen.

Um das Hausmuseum zu besichtigen, können Sie montags bis freitags um 16 Uhr oder samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr eine kommentierte Führung buchen. Der Park ist jeden Nachmittag zugänglich. Für die Anreise von Paris aus stehen Ihnen nach vorheriger Reservierung Pendelbusse von der Porte d'Orléans zur Verfügung. Die Bahnhöfe Rambouillet oder Dourdan sowie ein Bus bis zum Haus können Sie ebenfalls erreichen.

Zögern Sie nicht, Ihren Tag im Departement Yvelines zu nutzen, um das Schloss Rambouillet und sein wunderschönes Anwesen zu besuchen, das voller bezaubernder Spots ist und nur wenige Kilometer entfernt liegt!

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