Was wussten Sie schon? Warum sieht die Station Arts et Métiers wie ein U-Boot aus?

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Von My de Sortiraparis · Fotos von My de Sortiraparis · Veröffentlicht am 27. Januar 2024 um 13:30
Als eine der spannendsten Stationen in Paris überrascht Arts et Métiers mit seinem einzigartigen Design. Tauchen Sie ein in die Geschichte dieser umgebauten Station, einem architektonischen Rätsel im Herzen von Paris.

Arts et Métiers gilt als eine der schönsten Stationen der Pariser Metro und wird jeden Tag von Tausenden von Fahrgästen passiert. Sie achten vielleicht nicht mehr auf sie, aber haben Sie sich schon einmal gefragt, warum sie so aussieht, wie sie aussieht? Wenn man die Station auf der Seite der Linie 11 passiert, ist ihr außergewöhnliches Design auf jeden Fall überraschend. Warum sieht die Station wie ein U-Boot aus? Welche Geschichte steckt hinter dieser radikalen Umgestaltung?

Vor 1994 sah die Station Arts et Métiers mit ihren typischen weißen Kacheln wie viele andere Pariser Stationen aus. Das änderte sich im Oktober jenes Jahres, als die Station umgestaltet wurde, um ein großes Ereignis zu feiern: das 200-jährige Bestehen des Conservatoire national des Arts et Métiers. Diese radikale Veränderung sollte nicht nur diesen Geburtstag markieren, sondern auch ein einzigartiges Erlebnis für Menschen auf der Durchreise bieten. Man muss wissen, dass das Conservatoire national des arts et métiers ursprünglich dazu bestimmt war, Techniker und Ingenieure mithilfe von Demonstrationen auszubilden, die anhand von wissenschaftlichen und technischen Objekten durchgeführt wurden. Heute beherbergt es das Musée des Arts et Métiers, das sich, wie wir uns erinnern sollten, mit den großen technischen und technologischen Innovationen befasst.

Die Geschichte zwischen der Kunst und der U-Bahn ist nicht neu. Sie beginnt mit Hector Guimard, der 1900 von der Compagnie du chemin de fer métropolitain (CMP), dem Vorläufer der RATP, beauftragt wurde, 167 Bauwerke zu entwerfen, darunter auch die berühmten Ädikulae der Pariser U-Bahn-Eingänge, die als Symbole des Jugendstils gelten. Diese Initiative war ein Ausdruck von Kühnheit und Modernität, vergleichbar mit der Beauftragung eines renommierten Architekten aus der heutigen Zeit. Obwohl in der Nachkriegszeit ein Rückgang dieser künstlerischen Verschmelzung zu verzeichnen war, kam es in den 1970er Jahren zu einer Wiederbelebung durch die Schaffung von Kultur- und Kunststationen. So wurden beispielsweise in der Station Louvre-Rivoli ab 1968 Abgüsse von Skulpturen des Museums ausgestellt, während die Station Arts et Métiers von Jules Vernes Nautilus inspiriert wurde. Diese Synergie zwischen Kunst und öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht nur in Paris zu finden: Ähnliche Projekte gibt es in Wien, Neapel und Stockholm, die Kunst dauerhaft in die U-Bahn integrieren und damit eine weltweite Tradition von Kunstaufträgen in öffentlichen Verkehrsmitteln verdeutlichen.

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Die Partnerschaft zwischen dem Musée des Arts et Métiers und der RATP führte also zu diesem gewagten Projekt. Die Station wurde in einen Raum verwandelt, der an die Welt des berühmten U-Boots Nautilus von Jules Verne erinnert, das heute ein Symbol für technischen Fortschritt ist. Der belgische Zeichner und Bühnenbildner François Schuiten war zusammen mit dem französischen Drehbuchautor Benoît Peeters der kreative Kopf hinter diesem Projekt.

Ihre Inspiration holten sie sich aus den fantastischen Erzählungen von Jules Verne, insbesondere aus"Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer" und"Die geheimnisvolle Insel". Die Station ist nun mit genieteten Kupferplatten verkleidet, die eine fesselnde retro-futuristische Atmosphäre schaffen. Der Verzicht auf Werbeplakate und liebevolle Details wie in die Gewölbedecke integrierte Zahnräder und Mechanismen verstärken diese einzigartige Atmosphäre.

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Im Inneren befinden sich Bullaugen aus Messing, durch die man Modelle bewundern kann, die historische Erfindungen darstellen und das Konservatorium ehren. Diese Miniaturausstellungen bieten einen faszinierenden Einblick in die wissenschaftlichen und technischen Fortschritte, die im Museum gefeiert werden.

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Die Namen der Stationen sind mit Gold verziert, ebenso wie die Bolzen, mit denen das Kupfer befestigt ist, und die Umrisse der Bullaugen, die entlang des "Tunnels" angeordnet sind. Darüber zieren imposante Zahnräder die Decke und die klassischen Sitzgelegenheiten haben die Besonderheit, dass sie aus Holz sind.

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François Schuiten, der für seine Comicserie"Les Cités Obscures" bekannt ist, hat sein einzigartiges Talent auch in andere Projekte eingebracht, wie z. B. in die Station Porte de Hal in Brüssel und das Haus von Jules Verne in Amiens. Seine Leidenschaft für Architektur, Geschichte und Science-Fiction spiegelt sich in jedem seiner Werke wider.

Die Metrostation Arts et Mé tiers offenbart uns also ein einzigartiges Gesicht in den Pariser Verkehrsmitteln. Es ist eine ungewöhnliche Reise, die uns in die Geschichte, die Kreativität und den Einfallsreichtum der Menschen führt. Eine Station, an der die Vergangenheit auf die Zukunft trifft, wo sich die Kunst mit dem täglichen Zug vermischt. Für Geschichtsliebhaber, Science-Fiction-Fans oder diejenigen, die untypische Orte lieben, bietet uns die Station Arts et Métiers eine Reise in eine andere Welt, 20.000 Orte unter dem Meer mitten in Paris.

Referenzen:

  • Musée des arts et métiers, La Revue, Nr. 5, Dezember 1993.
  • Conservatoire national des Arts et Métiers [Offizielle Website].
  • Jules Verne, "Vingt mille lieues sous les mers" (Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer) und "L'île mystérieuse" (Die geheimnisvolle Insel).
  • François Schuiten & Benoît Peeters, "Les Cités Obscures" [Comic-Reihe].
Praktische Informationen

Standort

51 Rue de Turbigo
75003 Paris 3

Tarife
Kostenlos

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