Wenn ich Ihnen sage: " Sweden, 6 points ", " Italy, 12 points ", " 10 points go to France "... sagen Sie mir dann? Der Eurovision Song Contest natürlich! Jedes Jahr versammelt der Song Contest Millionen von Fernsehzuschauern hinter dem Bildschirm, die gespannt darauf sind, welcher Künstler und welches Lied die neue Ausgabe gewinnen werden. Aber kennen Sie auch die Geschichte des Eurovision Song Contests und die Hintergründe seiner Ent stehung? Wir erzählen es Ihnen.
Die Entstehung der Eurovision hat ihren Ursprung in der Gründung derEuropäischen Rund funkunion (EBU). Diese internationale Organisation wurde 1950 gegründet und vereinte damals die Pioniersender Westeuropas. Das Ziel der EBU war klar: die verschiedenen europäischen Länder zu vereinen und wieder zusammenzuschweißen - und das nur wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
1955 hatten die Mitgliedssender der EBU die Idee, eine Veranstaltung ins Leben zu rufen, um dieEuropäische Rundfunkunion ins Rampenlicht zu rücken und gleichzeitig das Eurovisionsfernsehnetzwerk zu fördern. Marcel Bezençon, der damalige Generaldirektor des öffentlich-rechtlichen Schweizer Fernsehens, brachte Sergio Pugliese von der Rai (dem staatlichen italienischen Fernsehen) auf die Idee, ein Fernsehprogramm für Chansons nach dem Vorbild des italienischen Festivals von Sanremo zu schaffen. Das Projekt ging seinen Weg, bis es schließlich im Oktober 1955 von allen Delegierten der der EBU angehörenden Sender angenommen wurde. Der Name war schnell gefunden:Eurovision, eine Anspielung auf den Namen des Multiservice-Netzwerks für den Austausch zwischen den verschiedenen Fernsehsendern, die Mitglieder der EBU waren. Auch die Regeln werden zu diesem Zeitpunkt festgelegt. Die Eurovision wird von allen teilnehmenden Fernsehsendern live und gleichzeitig übertragen. Am Ende der Sendung wird das Land mit der höchsten Punktzahl zum Sieger erklärt.
Und es dauerte nicht lange, bis das Fernsehprojekt ins Leben gerufen wurde, denn die allererste Eurovision wurde am 24. Mai 1956 ausgestrahlt. An dieser Premiere, die von der Schweizer Kandidatin Lys Assia gewonnen wurde, nahmen sieben Länder teil: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz.
Damals waren die Regeln noch ganz anders als heute. So durften nur Solokünstler antreten. Außerdem mussten die Kandidaten nicht nur ein, sondern zwei Lieder vortragen. Und überraschenderweise durfte die Jury auch für ihr eigenes Land abstimmen! Die Regeln änderten sich schnell. So durfte 1957 jeder Kandidat nur ein Lied vortragen. Ein Jahr später wurde dem Siegerland die Aufgabe übertragen, die nächste Ausgabe des Wettbewerbs zu organisieren.
Im Laufe der Jahre traten immer mehr Länder dem Wettbewerb bei und brachten manchmal Künstler hervor, die später weltberühmt wurden, wie die schwedische Band ABBA, die 1974 mit ihrem Lied " Waterloo " gewann, der Spanier Julio Iglesias, der 1970 antrat, die Quebecerin Céline Dion, die 1988 die Schweiz vertrat, und nicht zuletzt France Gall, die den Wettbewerb 1965 mit dem Lied " Poupée de cire, poupée de son " gewann. Obwohl sie Französin war, wurde sie ausgewählt, um die Farben Luxemburgs zu verteidigen.
2015 wurde der Eurovision Song Contest auf eine neue Stufe gehoben, indem er sich für Länder außerhalb der Europäischen Union, wie Australien, öffnete. Im selben Jahr wurde der Wettbewerb auch ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen und ist nun der längste jährliche Musikwettbewerb!
Im Jahr 2020 wurde die Fernsehshow aufgrund der Gesundheitskrise abgesagt, ein Novum in der Geschichte des Song Contests.
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