Boccia: Entdecken Sie diese exklusive Sportart bei den Paralympics, ihre Regeln, ihre Geschichte

Die Olympischen und Paralympischen Spiele geben uns immer die Gelegenheit, wenig bekannte Sportarten zu entdecken, die weniger in den Medien präsent sind. Im Sommer 2024 in Paris freuen wir uns also darauf, die Wettkämpfe im BMX-Freestyle, Trampolinspringen, Wasserspringen... zu sehen. Oder Boccia.

Letztere Sportart wird oft verkannt: Sie ist eine der beiden paralympischen Sportarten, die keine olympische Entsprechung hat. Boccia ist ein Kugelspiel, das oft mit Boule verglichen wird. Es ist seit 1984 eine paralympische Sommersportart. Im Jahr 2024 werden die Wettkämpfe in derArena Paris Sud, einem der Bereiche von Paris Expo - Porte de Versailles, ausgetragen. Die Wettkämpfe finden vom 29. August bis zum 5. September 2024 statt.

Boccia ist eine gemischte Sportart, die in 75 Ländern der Welt ausgeübt wird und sich an Sportler mit motorischen Behinderungen richtet. Sie kann als Einzel-, Doppel- oder Dreierteam gespielt werden. Die Website des französischen Behindertensportverbands erklärt: " Es ist ein Zweikampfsport, bei dem das Ziel darin besteht, über vier Durchgänge in kurzer Zeit mehr Punkte als der Gegner zu erzielen ." Dazu haben die Sportler Lederkugeln, die je nach Mannschaft rot oder blau sind. Das Ziel ist es, wie beim Boule, diese Kugeln so nah wie möglich an die Referenzkugel, den sogenannten "Jack", zu werfen. Jeder Spieler hat sechs Kugeln zur Verfügung, um so viele Punkte wie möglich zu erzielen. Das Spiel wird in mehreren Durchgängen ausgetragen.

Die Sportler werden je nach ihrer Behinderung in vier Kategorien eingeteilt. Die Sportler müssen zwingend im Rollstuhl üben. Je nach Grad der Behinderung können den Sportlern Rampen und Assistenten zur Verfügung gestellt werden. Die Assistenten stehen während der gesamten Runde mit dem Rücken zum Spielfeld und müssen die Anweisungen des Spielers genau befolgen, ohne sich in irgendeiner Weise einzumischen.

Hier ist die offizielle Klassifizierung der Sportler, wie sie vom Verband erläutert wird:

• BC1: Spieler mit zerebraler Kinderlähmung (CP- Cerebral Palsy) und ähnlichen Formen: "schwere" Behinderung in allen vier Gliedmaßen. Der Spieler verfügt über einen Sportassistenten.
• BC2: CP-Spieler und gleichgestellte Spieler: "schwere" Behinderung in allen vier Gliedmaßen. Es gibt keinen Sportassistenten.
• BC3: Spieler mit allen Arten von Krankheiten: "Schwerere" Behinderung in allen vier Gliedmaßen. Der Spieler verfügt über eine Rampe und einen Sportassistenten.
• BC4: Spieler mit allen Arten von Erkrankungen, außer CP und CP-ähnlichen Erkrankungen: "schwere" Behinderung in allen vier Gliedmaßen. Keine Sportassistenten, außer für Spieler, die mit dem Fuß spielen.
  
  

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Seit 1984 haben sich mehrere Nationen in dieser Disziplin hervorgetan. Ganz oben im Medaillenspiegel steht Südkorea mit 22 Medaillen, davon 10 Goldmedaillen. Auf der zweiten Stufe des Siegertreppchens steht Portugal (27 Medaillen, 8 Goldmedaillen), gefolgt von Thailand (12 Medaillen, 6 Goldmedaillen).

Bei den Spielen 2024 hofft auch Frankreich auf diese Podestplätze. Bei den letzten französischen Meisterschaften haben sich mehrere Sportler ausgezeichnet, darunter Damien Thibout (Goldmedaillengewinner BC1), Aurélien Fabre (Goldmedaillengewinner BC2), Sonia Heckel (Goldmedaillengewinnerin BC3) und Dorian Decarme (Goldmedaillengewinner BC4). Die offiziellen Qualifikanten für die Spiele wurden noch nicht bekannt gegeben.

In der Region Île-de-France gibt es 29 Einrichtungen, in denen man diesen Sport ausüben kann, also fünf in Paris. Um die nächstgelegene zu finden, schauen Sie sich die interaktive Karte des Behindertensportverbands an.