Ubisoft: Videospielverleger schreibt rote Zahlen für das Steuerjahr 2022-2023

Von Laurent de Sortiraparis · Fotos von Laurent de Sortiraparis · Veröffentlicht am 17. Mai 2023 um 22:10
Ubisoft, der französische Videospielverlag, hatte ein schwieriges Geschäftsjahr mit einem jährlichen Nettoverlust von 494,2 Millionen Euro. Trotz der Verschiebung mehrerer wichtiger Titel bleibt die Firma optimistisch und rechnet damit, dass sie 2023-2024 wieder Gewinne erwirtschaften wird. Wir ziehen Bilanz!

Ubisoft, das französische Flaggschiff der Videospielbranche, hat ein turbulentes letztes Geschäftsjahr hinter sich, wie unsere Kollegen von BFM Buisiness berichten. Und das aus gutem Grund: Die Firma verzeichnete im Geschäftsjahr 2022-2023 einen jährlichen Nettoverlust von 494,2 Millionen Euro, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, in dem ein Gewinn von 79 Millionen Euro verzeichnet wurde. Diese düsteren Zahlen sind auf die Verschiebung mehrerer wichtiger Spiele zurückzuführen, darunter das mit Spannung erwartete Assassin's Creed-Franchise, Mirage, Avatar: Frontiers of Pandora, Skull and Bones und Prince of Persia Remake, die auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Die Enttäuschung war im vierten Quartal besonders groß, als der Umsatz um 56% auf 310,7 Millionen Euro zurückging.

Trotz dieser Störungen bleibt Ubisoft jedoch für das Geschäftsjahr 2023-2024 optimistisch. Das Unternehmen rechnet mit einer Rückkehr in die Gewinnzone mit einem operativen Ergebnis von rund 400 Millionen Euro, was in etwa dem Wert von 2021-2022 entspricht. Darüber hinaus erwartet Ubisoft ein starkes Wachstum der Nettobuchungen aufgrund der für das nächste Jahr geplanten Veröffentlichungen, darunter insbesondere Assassin's Creed Mirage und Avatar: Frontiers of Pandora, sofern keine weiteren Verschiebungen eintreten.

Gleichzeitig bestätigte Ubisoft seinen Plan zur Kostensenkung um mehr als 200 Millionen Euro über zwei Jahre, der einen Personalabbau und den Verkauf von Vermögenswerten vorsieht. Die Firma hat bereits mit der Umsetzung dieser Maßnahmen begonnen und in den letzten Monaten fünf Büros in Europa geschlossen, wodurch die Belegschaft auf weniger als 20.000 Mitarbeiter reduziert wurde. Darüber hinaus hat Ubisoft seinen strategischen Fokus auf die vielversprechendsten Möglichkeiten verstärkt und einen umfangreichen Kostensenkungsplan gestartet, während es mehr Zeit für die Entwicklung seiner starken Inhaltspipeline einräumt.

Schließlich gelang es Ubisoft trotz aller Schwierigkeiten, den Erfolg seiner Assassin's Creed-Franchise aufrechtzuerhalten. Der neueste Teil, Assassin's Creed Valhalla, verzeichnete im Jahresvergleich 44 % mehr Spieler als Assassin's CreedOrigins und 19 % mehr alsAssassin's Creed Odyssey. Für das kommende Jahr plant Ubisoft, seine "Free-to-Play"- und Handyspiele weiter zu entwickeln, dank eines im Juli unterzeichneten Handy-Lizenzvertrags für eine seiner großen Marken und einer Partnerschaft mit Netflix. Ein Verlust, der bald nur noch eine schlechte Erinnerung sein wird...

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