Jeremy Allen White erkundet das Herz von Springsteen in Deliver Me From Nowhere

Von Julie de Sortiraparis · Aktualisiert am 21. Oktober 2025 um 12:07 · Veröffentlicht am 12. November 2024 um 19:59
Unter der Regie von Scott Cooper mit Jeremy Allen White in der Hauptrolle untersucht Springsteen: Deliver Me From Nowhere die Entstehung des Kultalbums Nebraska von Bruce Springsteen. Kinostart am 22. Oktober 2025.

Scott Cooper präsentiert mit Springsteen: Deliver Me From Nowhere ein Musik-Biopic, das sich mit der Entstehung des Albums Nebraska, dem akustischen Meisterwerk von Bruce Springsteen, befasst. In der Rolle des Musikers liefert Jeremy Allen White (The Bear, Shameless) eine eindringliche Darstellung, umgeben von Jeremy Strong, Stephen Graham, Paul Walter Hauser, Odessa Young und Gaby Hoffman. Der Film kommt am 22. Oktober 2025 in die Kinos.

Der Regisseur, bekannt für Crazy Heart und The Wrath of God, wählt einen intimen Ton, um diese entscheidende Phase im Leben des amerikanischen Sängers zu schildern. Das Drehbuch untersucht die Spannung zwischen Erfolg und künstlerischer Aufrichtigkeit, während Springsteen allein auf einem Vierspur-Tonbandgerät eines seiner bedeutendsten Alben aufnimmt.

Entdecken Sie die ersten Bilder im offiziellen Trailer:

Der Trailer offenbart eine nüchterne und introspektive Atmosphäre, die dem Geist von Nebraska treu bleibt, mit einem zurückhaltenden Jeremy Allen White.

Springsteen: Deliver Me From Nowhere
Film | 2025 | 2h10
Kinostart: 22. Oktober 2025
Originaltitel: Deliver Me From Nowhere
Nationalität: Vereinigte Staaten

Dieses biografische Drama, das auf wahren Begebenheiten basiert, erzählt von der Entstehung des Albums Nebraska, das 1982 in Springsteens Schlafzimmer aufgenommen wurde. Diese rohe Akustikplatte, bevölkert von wandernden Seelen, markiert einen Wendepunkt in der Karriere des Sängers und verdeutlicht sein Bedürfnis nach Authentizität.

Springsteen: Deliver Me From Nowhere richtet sich an Liebhaber von Rockmusik und Musik-Biopics wie Walk the Line oder Ray. Die schlichte Inszenierung bevorzugt Introspektion gegenüber Performance, ganz im Stil intimer Musikdramen. Der in New Jersey und New York gedrehte Film gibt die prägenden Orte in Springsteens Leben originalgetreu wieder.

In diesem von Jeremy Allen White getragenen Werk fängt die Kamera von Scott Cooper die Einsamkeit, die Suche nach Sinn und die innere Spannung eines Künstlers ein , der sich mit seinem Erbe auseinandersetzt. Die Nebenrollen, gespielt von Jeremy Strong, Stephen Graham, Paul Walter Hauser und Gaby Hoffman, verstärken die emotionale Verankerung und die psychologische Dichte der Erzählung.

Vollständige Kritik zu Springsteen: Deliver Me From Nowhere

Unter der Regie von Scott Cooper reiht sich Springsteen: Deliver Me From Nowhere in die Tradition der Musik-Biopics ein , weicht jedoch entschlossen davon ab. Der Film konzentriert sich auf einen begrenzten, aber entscheidenden Zeitraum im Leben von Bruce Springsteen: die Entstehung von Nebraska im Jahr 1982, einem reduzierten und introspektiven Album, das auf einem einfachen Vierspurgerät aufgenommen wurde. Jeremy Allen White schlüpft in die Rolle des Sängers und liefert eine zurückhaltend intensive Darstellung, umgeben von Jeremy Strong als Jon Landau, seinem Manager und Vertrauten, und Stephen Graham als gebrochenem Vater, einer Schattenfigur, die jede Note und jede Pause heimgesucht.

Die Geschichte beginnt in Freehold, New Jersey, in Schwarz-Weiß, wo der junge Bruce seine Mutter begleitet, um seinen alkoholkranken Vater aus einer Bar abzuholen. Dieser Auftakt gibt den Ton an: Es handelt sich um einen Film über Erinnerung, Abstammung und die Suche nach Identität, mehr als um Ruhm. Die Erzählung wechselt zwischen der Kindheit und der Entstehungszeit von Nebraska und zeigt einen Künstler in der Krise, hin- und hergerissen zwischen dem Druck des Erfolgs und seinem Bedürfnis nach künstlerischer Wahrheit. Springsteen lehnt die Konventionen der Branche ab – keine Single, keine Tournee, keine Presse – und wählt Nüchternheit als Form der Integrität.

Scott Cooper behandelt dieses Material mit einer reduzierten Inszenierung. Die Totalen verankern Springsteen in seiner bescheidenen Umgebung: Arbeiterhäuser, graue Straßen, zu Studios umgebaute Garagen. Die Nahaufnahmen offenbaren die innere Spannung, den Blick eines Mannes, der sich in seinem eigenen Spiegelbild nicht mehr wiedererkennt. Die Kamera, oft feststehend oder kaum beweglich, bevorzugt die Beobachtung gegenüber der Demonstration. Die visuelle Palette, die zwischen Schwarz-Weiß und Sepia-Tönen oszilliert, spiegelt den Kampf zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Erinnerung und Schöpfung wider. Die allgegenwärtige Stille wird zu einem dramatischen Instrument: „The quiet can get a little loud“, heißt es in einer Zeile. Die Musik hingegen versucht nie zu illustrieren; sie flüstert, sie verfolgt, sie erinnert an das, was Springsteen gleichzeitig zu fliehen und wiederzufinden versucht.

Jeremy Allen White liefert eine bemerkenswerte Darstellung: Er kopiert Springsteen nicht, sondern verkörpert ihn in seiner Verletzlichkeit, seinen Zweifeln, seinem Schweigen. Seine Darstellung ist von Schlichtheit geprägt: Er spielt ebenso mit der Abwesenheit von Worten wie mit emotionalen Ausbrüchen. Jeremy Strong als Landau bietet eine stabile, fast therapeutische Präsenz, während Stephen Graham mit seiner intensiven Darstellung Dutch Springsteen zu einer gespenstischen Figur des Arbeiter- und Vatertraumas macht. Diese Interpretation erinnert an seine bewegende Rolle in der Netflix-Serie „Adolescence“, in der er bereits die Komplexität der Vater-Sohn-Beziehung treffend erforschte. Zusammen verleihen sie dem Film eine menschliche Dimension, frei von jeglicher Grandiosität.

Thematisch untersucht der Film den Konflikt zwischen kommerziellem Erfolg und künstlerischer Authentizität, die Rückkehr zu den Wurzeln der Arbeiterklasse, psychische Gesundheit und die Vater-Sohn-Beziehung. Es handelt sich weniger um einen Film über einen Musiker als um eine Reflexion über das Schaffen als Therapie. Wie in Un parfait inconnu, einer Biografie über Bob Dylan, entscheidet sich Cooper für zeitliche Präzision statt für ein großes Epos. Doch während Dylan hinter dem Mythos verschwand, setzt sich Springsteen hier mit seiner eigenen Menschlichkeit auseinander.

Einige Zuschauer könnten darin jedoch eine kalkulierte Kühle sehen. Das bewusst langsame Tempo lässt wenig Raum für die Rockbegeisterung, die man von einem solchen Thema erwarten könnte. Der Film zieht stille Spannung den Konzertszenen vor, Schmerz der Performance. Diese Zurückhaltung, die manche bewundernswert finden, wird diejenigen frustrieren, die ein klassischeres Biopic mit triumphalen Momenten erwartet haben. Kritiker sprachen übrigens von „stagnierenden Bildern” oder einer Inszenierung, die für das innere Feuer, das sie zu beschreiben versucht, manchmal zu zurückhaltend ist.

Springsteen: Deliver Me From Nowhere ist also kein Unterhaltungsfilm, sondern ein inneres Porträt, das eines Künstlers, der nach dem Sinn hinter dem Ruhm sucht. Für Zuschauer, die für introspektive Werke, Nuancen und Langsamkeit empfänglich sind, bietet er ein dichtes und aufrichtiges Erlebnis. Für andere mag er zu zurückhaltend wirken, fast erstickt von seiner eigenen Schamhaftigkeit.

Ein Biopic gegen den Strom: langsam, ernst, zutiefst menschlich, getragen von einem Jeremy Allen White in Höchstform.

Entdecken Sie auch unsere Auswahl der Kinoneuheiten des Monats Oktober 2025, die Kinostarts der Woche und unseren Leitfaden zu den derzeit laufenden Biopics.

Diese Seite kann KI-gestützte Elemente enthalten, weitere Informationen finden Sie hier.

Praktische Informationen

Termine und Öffnungszeiten
Ab dem 22. Oktober 2025

× Unverbindliche Öffnungszeiten: Um die Öffnungszeiten zu bestätigen, wenden Sie sich an die Einrichtung.
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