Nachdem sie in Simone und Mein Verbrechen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, kann die Entdeckung Rebecca Marder nicht mehr aufgehalten werden. Am Montag, den 11. Dezember, ist die für den César als beste Nachwuchsdarstellerin nominierte Schauspielerin im Fernsehen in De Grandes Espérances zu sehen, der um 22.35 Uhr auf Canal+ ausgestrahlt wird. Der Film hat nichts mit dem Roman von Charles Dickens zu tun, sondern ist ein politischer Thriller.
In diesem Spielfilm von Sylvain Desclous spielt Rebecca Marder Madeleine, eine brillante junge Frau, die sich auf die mündliche Prüfung der ENA vorbereitet. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen und ist mit Antoine (gespielt von Benjamin Lavernhe) liiert, der ebenfalls ein angehender Politiker ist. Während ihres Urlaubs auf Korsika werden sie überfallen und Madeleine tötet versehentlich den Mann, der ihnen schaden will, bevor sie mit Antoine flüchtet.
Von da an hatte die Karriere der beiden Liebenden einen schweren Schlag erlitten. Einige Monate später haben beide eine Stelle gefunden, die eine bei einer Abgeordneten, die von Emmanuelle Bercot verkörpert wird, die andere beim Arbeitsminister. Zwei politische Gegner. Doch der Geist dieses Geheimnisses vergiftet das Leben des einen wie des anderen.
De Grandes espérances ist ein Film über ein ebenso spannendes wie giftiges Thema: den Stellenwert der Lüge und wie man mit einem solchen Geheimnis leben kann (oder auch nicht). Vor allem aber ist es ein echter Politthriller mit allem, was dazu gehört: schmutzige Tricks, kleine Absprachen und, wir kommen darauf zurück, Lügen. Es ist eine gut geführte teuflische Geschichte, deren Höhenflug leider etwas zu spät kommt, erst in den letzten Minuten des Films offenbart sie ihr ganzes Ausmaß und wird wirklich beeindruckend. Dennoch trägt Rebecca Marder den Film auf ihren Schultern und bestätigt ihr großes Talent. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie zu den sehr großen Schauspielerinnen von morgen gehören wird.
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