Es ist eine Figur des Journalismus, die von uns gegangen ist. Claude Sarraute, die Tochter von Nathalie Sarraute, der führenden Schriftstellerin der Bewegung des Nouveau Roman, und des Anwalts Raymond Sar raute, ist am Dienstag, den 20. Juni 2023, verstorben. Claude Sarraute, 95 Jahre alt, war eine Symbolfigur des französischen Journalismus, aber auch eine Romanautorin. Ihr Ableben wurde von ihrer Familie bekannt gegeben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Claude Sarraute, 1927 in Paris geboren, schrieb fast 35 Jahre lang für die Zeitung Le Monde, in der sie die Rubrik Sur le vif betreute. Sie trat 1953 in die Zeitung ein und wurde schnell zu einer"großen Feder" des Mediums, wie Le Monde erklärt. Claude Sarraute, die zunächst als Kulturjournalistin und später als Fernsehkolumnistin bei Laurent Ruquier in der Sendung On a tout essai tätig war, fiel stets durch ihren leichten, aber ehrlichen und oftmals nonkonformistischen Ton auf. Sie wuchs in einem intellektuellen Umfeld auf und verlor dennoch nicht ihren Sinn für Humor, da sie die Schulbank der Sorbonne drückte.
Ihre Karriere beschränkte sich jedoch nicht nur auf ihre Tätigkeit als Journalistin und Kolumnistin: Claude Sarraute war bis 2018 auch eine unverzichtbare Stimme in der RTL-Sendung Les grandes têtes auf RTL . Auf Europe 1 trat sie zwischen 2000 und 2014 in On va s'gêner auf, wiederum an der Seite von Laurent Ruquier, und auch auf France Inter war sie in Rien à cirer zu hören.
Claude Sarraute prägte ihre Generation mit ihrer symbolischen Feder und ihrem besonders aufrichtigen und witzigen Ton.
