Das Schloss von Villandry und seine außergewöhnlichen Gärten

Zu den beliebtesten Gärten und Denkmälern der Franzosen und den prestigeträchtigen Schlössern an der Loire gehört das Schloss Villandry im Departement Indre-et-Loire.

Die Geschichte des Schlosses Villandry reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals befand sich hier eine Burg, deren Bergfried noch heute erhalten ist.

Im Jahr 1536 ließ Jean Breton, der damalige Finanzminister von Franz I., ein Schloss im charakteristischen Architekturstil der zweiten Renaissance errichten. Zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert ging das Schloss Villandry von Hand zu Hand und wurde zahlreichen Veränderungen unterzogen. Dies gilt insbesondere für das18 . Jahrhundert unter dem Marquis de Castellane und später, als die französischen Gärten einem großzügigen englischen Park weichen.

Anfang des 20. Jahrhunderts erwarben Joachim Carvallo und seine Frau Ann Coleman das Anwesen. Sie restaurierten das Schloss Villandry und gaben ihm seine ursprüngliche Umgebung zurück, indem sie einen Renaissance-Garten anlegten, den man noch heute bewundern kann. In der Folgezeit setzte Henri Carvallo die von seinen Vorfahren begonnene Arbeit fort und machte das Schloss und die Gärten von Villandry zu einem unumgänglichen Ort im Loiretal.

Während die Schönheit der Gärten unbestritten und unumstritten ist, erfordert das Schloss selbst viele Schätze. Von der Küche bis zum Salon , über die Bibliothek, die Schlafzimmer oder den Speisesaal, alle Räume des Monuments sind in einer warmen und freundlichen Atmosphäre eingerichtet. Man erfreut sich am orientalischen Salon im Mudéjar-Stil, aus dem15. Jahrhundert, aber auch an der schönen Sammlung spanischer Gemälde aus dem 17. Jahrhundert. Vor der Abreise sollte man unbedingt die Terrasse des Bergfrieds besuchen, von der aus man einen unglaublichen Blick auf die wunderschönen Gärten hat.

Apropos Gärten: Villandry besitzt sechs davon:

• Der dekorative Gemüsegarten, der auf einem Hektar Fläche 9 Quadrate mit identischen Abmessungen bildet.

• Die Ziersalons auf der zweiten Terrasse. Die beiden Salons sind durch den Kanal getrennt. Der erste besteht aus dem "Garten der Kreuze" und dem " Garten der Liebe ". Der zweite Salon besteht aus den "Ziergärten" und dem " Garten der Musik ".
  
• Der "Garten der einfachen Dinge", der uns Heil- und Gewürzpflanzen vorstellt.
  
• Das Labyrinth, das den spirituellen Weg des Menschen zu Gott symbolisiert.
  
• Der Sonnengarten auf der letzten Terrasse, der mit einem Garten in studierter Unordnung zum Reisen und Entfliehen anregt.