Seit 131 Jahren spielt der Eiffelturm ein Jojo mit den Zentimetern. Nein, das ist keine optische Täuschung: Sein gepulvertes Eisen reagiert auf die Launen des Wetters. Im Sommer dehnt sich die eiserne Dame unter dem Einfluss der Hitze aus und kann so einige Millimeter gewinnen. ImWinter hingegen verliert sie durch die Wärmekontraktion an Höhe. Der Eiffelturm lebt also im Rhythmus der Jahreszeiten, ohne dass es jemand merkt.
Noch besser ist, dass die Sonne nicht gleichmäßig wirkt. Wenn sie auf eine der vier Seiten trifft, entsteht durch die Ausdehnung ein leichtes Ungleichgewicht: Der Turm neigt sich dann zur gegenüberliegenden Seite. Im Laufe des Tages kann seine Spitze so eine kreisförmige Kurve mit einem Durchmesser von etwa 15 Zentimetern beschreiben. Ein spektakuläres Phänomen, das für Besucher mit bloßem Auge jedoch nicht sichtbar ist.
Aber keine Sorge: Diese Schwankungen sind sehr gering und beeinträchtigen die Stabilität des Gebäudes nicht. Die Ingenieure von Gustave Eiffel hatten schon bei der Planung des Turms die klimatischen Belastungen vorausgesehen. Seine geschwungenen Formen bieten selbst bei starken Windböen maximalen Widerstand. Wenn der Wind zu stark wird, kann es aus Sicherheitsgründen notwendig sein, die Spitze oder sogar den ganzen Turm zu schließen.
Der "300-Meter-Turm" war bei seiner Eröffnung im Jahr 1889 312 Meter hoch und 42 Jahre lang der höchste Turm der Welt, bevor er vom Empire State Building abgelöst wurde. Heute, mit den 1957, 2000 und 2022 hinzugefügten Antennen, erreicht der Turm eine Höhe von 330 Metern. Und wer weiß? Vielleicht wächst sie sogar noch weiter...
Standort
Eiffelturm
Avenue Gustave Eiffel
75007 Paris 7
Zugang
Metro und RER: Linie 6 oder 9 Station "Trocadéro" Linie 6 Station "Bir-Hakeim" RER C Station "Champ de Mars - Tour Eiffel"
