In Paris) entstanden ab 1868) die ersten Werbesäulen und tauchten in der Stadt auf, angetrieben von dem Drucker Gabriel Morris. Angesichts des chaotischen Wildplakatierens, das die Wände der Hauptstadt während des Zweiten Empire verunstaltete, entschied sich die Stadt Paris, ein Monopol an die Firma Morris zu vergeben.
Im Gegenzug für die Pflege dieser Gebäude darf der Drucker ausschließlich die Plakate von Theater, Konzerte und Kinos anbringen. Das Ziel war einfach: die kulturelle Information übersichtlich zu organisieren und den Passanten zugleich einen stilvollen, praktischen Orientierungspunkt zu bieten.
Die Morris-Säule ist mehr als nur ein Gusseisen-Zylinder. Ihr Design, das fast ein Jahrhundert lang nahezu unverändert blieb, ist ein reines Produkt der Ästhetik des Barons Haussmann. Mit ihrer gewölbten Markise (der Marquise), den Akanthus-Ornamenten und dem zentralen Pfeiler fügt sie sich nahtlos in die Architektur der großen Boulevards ein.
Doch sie verbirgt auch praktische, längst vergessene Funktionen: Ursprünglich dienten manche als Unterschlupf für Stadtputzfrauen oder sogar als öffentliche Toiletten, bevor ihr Gebrauch strikt auf kulturelle Ausstellungen beschränkt wurde.
Noch bevor Smartphones aufkamen, war die Nachrichtenfront des Stadtviertels die Kolonne Morris. Hier hielt man an, um zu erfahren, welches Theaterstück gerade in der Comédie-Française aufgeführt wird, welches Konzert im Olympia geplant ist oder welcher Film neu in den Kinos läuft. Sie wurde zu einem Treffpunkt auf dem Gehweg, einem Ort spontaner Gespräche zwischen Fremden, die die gleichen kulturellen Vorlieben teilten.
Auch heute, trotz Digitalisierung, bleibt sie der prestigevolle Trägermedium für Festivals und große Produktionen – ein sichtbares Zeichen in einer Stadt, die von Bildschirmen überschwemmt ist.
2006 sorgte in Paris eine Welle der Panik, als die Stadtverwaltung plante, die Morris-Säulen durch modernere und schlichtere Modelle zu ersetzen. Der Protest war sofort überwältigend: Pariser und Denkmalschützer kämpften energisch dafür, den historischen, schindelverzierten Kuppelbau zu bewahren.
Das Ergebnis? Die neuen Säulen, die von JCDecaux aufgestellt wurden, bewahren die legendäre Silhouette und den "Waggon-Grün"-Farbton – ein klarer Beweis dafür, dass man am visuellen Erbe von Paris nicht grundlos herumdoktert.
Wussten Sie schon: Warum wurde dieses dunkle Grün zur Symbolfarbe der Stadtmöbel in Paris?
Entdecken Sie, warum die Pariser Bänke, Brunnen und Kioske das berühmte Dunkelgrün tragen: eine Hommage an die Natur, visuelle Harmonie, Modernisierung im Haussmann-Stil und identitätsstiftende Signatur der Hauptstadt. [Mehr lesen]
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