Die Koffer des Jean Genet, die geheimnisvolle Ausstellung im Institut du monde arabe

Von Graziella de Sortiraparis · Veröffentlicht am 13. Juli 2023 um 15:00
Welche Gegenstände verbergen sich seit so vielen Jahren in den geheimnisvollen Koffern von Jean Genet, dem französischen Schriftsteller, der in Palästina lebte? Im Rahmen des Zyklus rund um die palästinensische Kultur lüftet das Institut du monde arabe bis zum 19. November 2023 das Geheimnis.

Sie kennen den französischen Schriftsteller Jean Genet vielleicht wegen seiner poetischen Werke"Der zum Tode Verurteilte" oder"Notre-Dame des Fleurs"? Aber der Mann verbarg auch viele Geheimnisse, die sich um einen Teil seines Lebens in Palästina rankten. Fünfzehn Tage vor seinem Tod im April 1986 übergab Jean Genet seinem Anwalt zwei Koffer, doch was könnte sich darin befinden, das so wertvoll ist? Sie werden es in dieser Ausstellung imInstitut du monde arabe herausfinden, das bis zum 19. November 2023 eine Reihe rund um die palästinensische Kultur anbietet.

[midroll]

Sie können fast exklusiv den historischen Inhalt dieser Koffer betrachten, die Briefe, Korrespondenzen, Hotelrechnungen, Notizen über alles und nichts in loser Folge enthalten, die sich um für ihn wichtige Themen wie Homosexualität und Kino drehen. Vor allem aber finden sich die Spuren von sechzehn Jahren, die er mit den Black Panthers und den Palästinensern verbracht hat und aus denen ein geheimnisvolles Manuskript zwischen Literatur und Politik stammt. Der sehr verschlossene Mann gab im Alter von 50 Jahren seine Schriftstellerei auf, schrieb aber schließlich trotz allem weiter über das, was sein Leben prägte.

In diesem Wirrwarr aus zerrissenen Zeitungsschnipseln, Briefpapier und anderen Medien, die ihm in die Hände fielen, wird das Leben eines engagierten Schriftstellers anhand von bis dahin unbekannten Manuskripten nachvollzogen. Nach seinem Tod erschien das Werk "Ein verliebter Gefangener", das als das umfangreichste Buch eines westlichen Autors über den Kampf der Palästinenser gilt. In diesen Koffern findet man einen Teil seiner Begegnungen mit dem palästinensischen Volk, ein Thema, das ihn besonders beschäftigte, mit Kommentaren zu den Fotografien von Bruno Barbey, die zwischen 1969 und 1971"mit dem Auge eines objektiven Zeugen" aufgenommen wurden, oder ergreifende Aussagen über die verübten Massaker.

Praktische Informationen

Termine und Öffnungszeiten
Von 12. Juli 2023 bis 19. November 2023

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    Standort

    1, rue des Fossés-Saint-Bernard
    75005 Paris 5

    Infos zur Barrierefreiheit

    Zugang
    Metro Jussieu Linie 7, Linie 10

    Tarife
    - 26 ans: €5
    Tarif réduit: €8
    Tarif plein: €10

    Offizielle Seite
    www.imarabe.org

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