4211 km kehrt ab dem 4. Februar 2026 wieder auf die Bühne des Théâtre Marigny zurück. Das Stück, das bei den Molières 2024 gleich doppelt ausgezeichnet wurde, spielt im Herzen des 8. Arrondissement von Paris. Geschrieben und inszeniert von Aïla Navidi, erzählt dieses zeitgenössische Theaterstück die Geschichte einer iranischen Familie, die zur Flucht gezwungen ist.
4211 km – so weit ist die Strecke zwischen Paris und Teheran. Genau diese Distanz haben Mina und Fereydoun hinter sich, als sie aus dem Iran flohen, um in Frankreich Schutz zu suchen, nachdem ihnen alles genommen wurde. Ihre Tochter Yalda, die in Paris geboren wurde, erzählt ihre Geschichte. Durch ihre Perspektive zeigt das Stück das Leben im Exil, die Verbundenheit zu einem verlassenen Heimatland und den anhaltenden Wunsch nach Rückkehr.
Der Text basiert auf einer persönlichen Erzählung, die von der Familiengeschichte der Autorin inspiriert ist. Die Erzählung wechselt zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven. Sie verbindet Erinnerung, Weitergabe und Identität miteinander. Die Inszenierung setzt auf eine minimalistische Gestaltung, die den Schauspielern und ihrer Sprache den Raum lässt.
Das Ensemble besteht abwechselnd aus Olivia Pavlou-Graham oder Chloé Ploton, Florian Chauvet oder Léo Grange, Aïla Navidi oder Alexandra Moussaï, Deniz Türkmen, Benjamin Brenière oder Damien Sobieraff, François Bérard, Lola Blanchard oder June Assal, Sandra Provasi oder Céline Laugier, sowie Sylvain Begert oder Thomas Drelon oder Shahriar Sadrashrafi.
4211 km passt perfekt in die aktuelle Debatte um die Protestbewegungen im Iran. Das Stück stellt die Folgen von über vierzig Jahren autoritärer Herrschaft in den Mittelpunkt – die, die gegangen sind, die, die geblieben sind, und jene, die nicht mehr unter uns weilen. Es thematisiert Exil, Freiheit, Kulturerbe und die Herausforderung, in einer neuen Gesellschaft ihren Platz zu finden.
Ursprünglich im Jahr 2023 erstmals präsentiert, hat das Stück bereits über 65.000 Zuschauer begeistert. Bei der 35. Molière-Gala am 6. Mai 2024 wurde es mit zwei bedeutenden Preisen ausgezeichnet.
Das Stück wurde bei der 35. Ausgabe der Preisverleihung am 6. Mai 2024 mit 2 Molières ausgezeichnet:
Unsere Kritik:
Falls Sie dieses Stück noch nicht gesehen haben, können wir nur empfehlen, unbedingt die Inszenierung von Aïla Navidi zu entdecken. Basierend auf ihrer eigenen Geschichte erzählt es eine berührende und bewegende Geschichte, die direkt mit aktuellen Themen in Verbindung steht. Ein wichtiges Theaterstück aus kultureller und gesellschaftlicher Perspektive.
Obwohl das Theater vor allem als kulturelle Unterhaltung gilt, ist es auch ein kraftvolles Mittel, um Anliegen zu vertreten, Geschichte sichtbar zu machen und Gehör zu finden. Genau das macht Aïla Navidi mit ihrem Text und ihrer Regie. Das Stück bringt zum Weinen, zum Lachen und öffnet die Augen für das Leben Tausender Menschen. Es ist engagiert, notwendig und äußerst relevant.
Die sparsam gehaltene Regie unterstützt die Erzählung mit großer Sensibilität und Poesie. Die Themen Exil, Identität und Freiheit verbinden sich hier mit Liebe und Familie. Manche Szenen wirken möglicherweise nebensächlich und könnten die Länge leicht verlängern, doch insgesamt bleibt das Stück eine prägende Produktion des Zeitgenössischen Theaters.
Die Wiederaufnahme im Studio Marigny setzt den bisherigen Weg fort. Sie bietet die Gelegenheit, diese Inszenierung erneut auf der pariser Bühne zu erleben – diesmal in einer speziell für das Studio angepassten Version.
Das Stück ist ab dem 4. Februar 2026 im Studio Marigny zu erleben.
Termine und Öffnungszeiten
Von 4. Februar 2026 bis 28. Juni 2026
Standort
Marigny-Theater
Carré Marigny
75008 Paris 8
Tarife
À partir de : €25
Offizielle Seite
www.theatremarigny.fr
Reservierungen
www.theatremarigny.fr



















