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Graziella de Sortiraparis · Aktualisiert am 29. Dezember 2025 um 18:37
· Veröffentlicht am 29. Dezember 2025 um 14:39
Ein bedeutendes Wahrzeichen der Identität von Alfortville, das aktuelle Maison de la Culture Arménienne (MCA), steht vor einem neuen Kapitel. Um dem wachsenden Einfluss der Gemeinschaft und ihrer vielfältigen Aktivitäten gerecht zu werden, entsteht bis 2027 ein völlig neues, modernes und kostspieliges Bauwerk.
Seit den späten 1970er Jahren ist die Armenische Kulturhaus (MCA) in Alfortville ein zentraler Treffpunkt für die Vermittlung von Sprache, Tanz und Geschichte Armeniens. Aufgrund des steigenden Andrangs von Lernenden und Veranstaltungen wurde der bestehende Raum jedoch zu klein, weshalb das lebendige Kulturzentrum derzeit umfangreich neu gebaut. Das Projekt sieht eine moderne, silberne Architektur vor, entworfen von der Architektin Anne Démians, welche voraussichtlich 2027 fertiggestellt sein wird.
Eine Architektur im Spannungsfeld zwischen Moderne und Tradition
Der zukünftige Bau wurde so gestaltet, dass er sowohl funktional als auch symbolträchtig ist, mit einer verdoppelten Fläche von 1100 m². Er bietet deutlich größere Räume für Sprachkurse und Tanzproben sowie eine flexibel nutzbare Mehrzweckhalle, die auf einer 3 Meter breiten Struktur im Erdgeschoss basiert. Diese Halle eignet sich für Konferenzen, Ausstellungen im Kulturerbe, Filmvorführungen sowie größere Theater- und Musikveranstaltungen. Ergänzt wird das Ganze durch eine Terrasse und einen Garten, die für eine willkommene grüne Auszeit sorgen.
Ästhetisch setzt das Design subtile Anspielungen auf armenische Architektur, zu erkennen an der skulpturalen Fassade, den kalligraphischen Motiven, die an das armenische Alphabet erinnern, sowie an das Eingangsportal, das sich in voller Höhe eines „Palimpsest-Wand“ aus gegossenem Beton präsentiert. Diese Wand symbolisiert die jahrtausendealte Geschichte des Landes, in der Zeitmessungen in Reliefform eingraviert sind. Eine 6,5 Meter breite und 2,5 Meter hohe Vitrine bietet eine optimale Präsentationsfläche für Kulturobjekte in den jeweiligen Ausstellungsetagen.
Ein regionales Kulturzentrum
Dieses Projekt, mit einem Budget von 4,5 Millionen Euro, ist nicht nur ein gemeinschaftliches Zentrum, sondern ein echtes kulturelles Infrastrukturprojekt für die Metropolregion. Es wird eine Musik- und Tanzschule, eine Bibliothek sowie ein Dokumentationszentrum über Armenien und seine Diaspora beherbergen sowie die kulturellen Aktivitäten des Zentrums organisieren.