Eine bedeutende Figur der zeitgenössischen amerikanischen Malerei, Henry Taylor, steht im Mittelpunkt der Ausstellung im Musée national Picasso-Paris. Die Schau wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipiert. Vom 7. April bis zum 6. September 2026 bietet die umfassende Präsentation eine intensive Reise durch sein Werk, das sich durch eine scharfsichtige Beobachtung der menschlichen Condition, kollektive Erinnerung und afroamerikanische Gesellschaftsrealitäten auszeichnet – stets im bewussten Dialog mit dem Erbe Pablo Picassos.
Nachdem er in den 1990er Jahren nach einer Zeit als psychiatrischer Krankenpfleger zum Künstler wurde, Henry Taylor entwickelt früh eine einfühlsame Herangehensweise an das Porträt. Seine Erfahrung mit stationär eingewiesenen Patienten prägt sein künstlerisches Schaffen maßgeblich. Diese besondere Sensibilität durchzieht heute sein weltweit anerkanntes Werk und bildet den roten Faden der Pariser Ausstellung.
Aus seinem Atelier in Los Angeles heraus zeigt Henry Taylor Szenen aus dem Alltag, kraftvolle Porträts, beeindruckende Landschaften oder assemblages von Gegenständen voller Bedeutung. Sein Werk konzentriert sich vor allem auf die Darstellung der afroamerikanischen Gemeinschaft sowie auf urbane und soziale Auseinandersetzungen, ohne dabei plakativ zu wirken. Malerei, Skulptur und Installationen verschmelzen zu einer expressiven und manchmal konfrontativen Bildsprache, die stets tief menschlich bleibt.
Die künstlerischen Referenzen sind vielfältig und selbstbewusst gewählt. Henry Taylor führt einen Dialog mit der Kunstgeschichte, wobei er sowohl David Hammons als auch Philip Guston oder Pablo Picasso zitiert. Diese Neuinterpretationen schaffen ein hybrides Werk, in dem das Persönliche auf das Politische trifft und die individuelle Erinnerung zu einem Anstoß für kollektives Nachdenken wird.
Entwickelt mit einem umfassenden Ansatz, manchmal auch retrospektiv, bildet die Ausstellung einen Kernbestandteil einer tiefgreifenden Auseinandersetzung des Musée Picasso mit der Rezeption des Werkes von Picasso in den Vereinigten Staaten und in der afroamerikanischen Szene. Sie folgt auf die Ausstellungen zu Faith Ringgold im Jahr 2023, Jackson Pollock im Jahr 2024 und Philip Guston im Jahr 2025, während sie gleichzeitig den Weg für die große Retrospektive zur Harlem Renaissance ebnet, die für das Frühjahr 2027 angekündigt ist.
Dieses durchdachte Programm ermöglicht es, Henry Taylor in einer transatlantischen Kunstgeschichte zu verankern und gleichzeitig zu zeigen, wie Picasso auch heute noch Einfluss auf zeitgenössische Künstler hat, die gesellschaftliche und identitätsbezogene Fragen aufgreifen. Für ein aufmerksames Publikum empfehlenswert.
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Termine und Öffnungszeiten
Von 7. April 2026 bis 6. September 2026
Standort
National Picasso Museum
5, rue de Thorigny
75003 Paris 3
Tarife
Tarif réduit : €12
Plein Tarif : €16
Offizielle Seite
www.museepicassoparis.fr
Reservierungen
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